Mein Werdegang Teil 1

Posted by Werner Sitzmann
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Geboren bin ich im Dezember 1965.  Aufgewachsen in durchschnittlichen, bürgerlichen Verhältnissen in einem kleinen Dorf namens Itter in Tirol gemeinsam mit zwei älteren Brüdern und einer jüngeren Schwester.

Die Schule war mir nie wirklich wichtig und entsprechend sahen auch meine Noten aus. Ich genoss die Zeit mit meinen Freunden und die gemeinsamen Aktivitäten in den Sportvereinen, das war im Sommer Fußball und später auch Tennis und im Winter natürlich der Schiclub. Da unsere ganze Familie sehr musikalisch ist sollte auch ich, wie meine beiden größeren Brüder, ein Musikinstrument lernen. Bereits mit 10 Jahren war ich aktives Mitglied der Bundesmusikkapelle Itter und spielte als Trompeter mit.

Die Hauptschule besuchte ich in Hopfgarten und schloss diese mit den Note Genügend (4) in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik ab. Somit war für meine Eltern und mich auch schon klar, dass eine weiterführende Schule für mich keine Option war, so blieb als 9 Klasse nur der polytechnische Lehrgang und zu überlegen in welche Richtung meine Berufsausbildung gehen sollte. In der damaligen Zeit waren die typischen Berufe für männliche Schulabgänger entweder Mechaniker, Maurer, Zimmerer oder Tischler. Mechaniker hätte mich interessiert aber da mein ältester Bruder schon Mechaniker lernte und meine Mutter sagte es wäre praktisch in der Familie auch einen Tischler zu haben, war beschlossen das ich eine Tischlerlehre anstreben werde.

Leider hatte ich bei meiner ersten Lehrstelle kein Glück, denn die Firma hatte zu wenige Aufträge und so hatten wir oft tagelang nichts zu tun. Nach einem Jahr ging die Firma dann in Konkurs und ich musste die Lehrstelle wechseln. Der zweite Betrieb war für die damalige Zeit schon ein großer Tischlereibetrieb und dementsprechend war die Lehrlingsausbildung anders als ich mir das vorgestellt hatte. Wir wurden hauptsächlich an großen Maschinen eingesetzt bei denen ein Werkstück an einer Seite reingeschoben wird und an der anderen bearbeitet wieder rauskommt, wir wurden auf Montagen mitgeschickt und durften am Abend natürlich die Werkstatt aufräumen. Das alles hat mir keinen Spaß gemacht und ich war bei jeder Gelegenheit im Krankenstand. Meine Arbeitsmoral und die Einstellung zur Arbeit waren alles andere als positiv. 

Allerdings hat mir die Berufsschule gefallen, da durften wir mit der Hand Holzstücke bearbeiten und kleine Werkstücke selbst herstellen. Auch meine anderen Noten in der Berufsschule waren dadurch positiv und so konnte ich diese Schule mit Vorzug abschließen. Die Gesellenprüfung habe ich mit Ach und Krach bestanden und danach meine Anstellung bei dieser Firma sofort gekündigt.

Allerdings hatte ich keine Idee was ich später mal machen sollte.

Mein Vater war damals als Staubsaugervertreter bei der Firma Vorwerk tätig und er meinte ich solle das vielleicht probieren. Was soll ich sagen, probiert habe ich es, habe mit Unterstützung meines Vaters auch ein paar Mal recht gutes Geld verdient. Mit 18 Jahren war ich aber für einen solchen Job noch zu jung und meine Arbeitsmoral war für eine Arbeit bei der man nach Provision bezahlt wird auch noch nicht die Richtige. Nun kam die Bundesheerzeit und mir war klar dass ich danach kein Handelsvertreter mehr sein werde. Hatte aber auch noch immer keine Idee wie meine berufliche Zukunft aussehen soll.